Nachdem unser Testwochenende zu Pfingsten 2017 im „neuen“ SwissHouse positiv ausgefallen war (im Herbst 2016 fand ein Eigentümerwechsel statt), reisten wir am 28.10.2107 zu unserem traditionellen zweiwöchigen Kur-Urlaub nach Mariánské Lázně/Marienbad.
Dieses Mal fuhren wir allein – unsere anderen Reisebegleiter konnten in diesem Jahr aus terminlichen bzw. gesundheitlichen Gründen leider nicht dabei sein. Schade… 🙁
Der Kofferraum vom Octavia war aber auch bei nur zwei Reisenden irgendwie trotzdem gut gefüllt… 🙂
Das Wetter zeigte sich schon bei der Anfahrt ziemlich herbstlich und in der ersten Nacht (Sa./So.) fegte das Sturmtief Herwart über uns hinweg.
Aufgrund der nach Norden hin abgeschirmten Tallage hielten sich die Schäden innerhalb der Stadt einigermaßen in Grenzen: bis auf einige abgerissene Zweige/kleinere Äste sowie einzelne umgeworfene Bäume gab es im Stadtgebiet im wesentlichen keine größeren Probleme.
Lediglich ein paar kurze Spannungsschwankungen im öffentlichen Stromnetz waren zu bemerken – das Licht flackerte kurz – und am Sonntag gab es tagsüber keine Fernwärme aus dem zentralen Heizwerk.
Allerdings: schon am Stadtrand, aber erst recht Im Umland der Kurstadt – auf der Tepler Ebene sowie auch in Richtung Oberpfälzer Wald – sah es da schon deutlich anders aus!
Dort gab es zum Teil erhebliche Sturmschäden, die zu Straßensperrungen und stundenlangen Stromausfällen führten, die örtlich bis zum Montagabend andauerten.
Die Feuerwehren war von Sonntagfrüh an 36 Stunden lang quasi im Dauereinsatz, wie man an den auffälligen und lautstarken Sondersignalen hören konnte.
In den Medien wurde berichtet, dass das Sturmtief Herwart die größten Schäden seit dem Orkan Kyrill 2007 angerichtet hatte. 🙁
Spaziergänge im Wald waren für uns aufgrund der noch unklaren Situation und eventueller Gefahr weiterer herabfallender Äste erstmal tabu, deshalb beschränkten wir uns sowohl am Samstag als auch am Sonntag zunächst auf eine große Runde durch unseren Lieblingskurort.
Im SwissHouse gab es inzwischen wieder einige positive Veränderungen. Unser Appartement Nr.1 wurde in den vergangenen Monaten einer Teilrenovierung unterzogen, die Wände wurden frisch gemalert, ein neues Bett wurde aufgestellt, neue Vorhänge kamen hinzu – alles wirkt nun großzügiger und geräumiger.
In Kürze wird noch der Fußboden erneuert und mit Holzlaminat versehen, damit gewinnt das Zimmer dann nochmals. Sehr schön!
Weitere Umbauarbeiten sind für Ende November/Anfang Dezember 2017 geplant, so steht einigen Appartements ein noch umfangreicherer Umbau bevor (aus dem großen App. No. 5 sollen z.B. zwei „normale“ Zimmer werden).
Hatten wir uns vor ziemlich genau einem Jahr anlässlich des Eigentümerwechsels gewünscht „Wir hoffen also sehr, dass das SwissHouse wieder auf den richtigen Kurs zurück findet“, so können wir heute bestätigen:
Es ist gelungen!
Die seinerzeit beschriebenen Probleme waren also offensichtlich wirklich nur in der Übergangsphase ein Thema, inzwischen läuft im SwissHouse alles wieder in geordneten Bahnen und zur vollsten Zufriedenheit der Gäste – so, wie wir es bisher auch gewohnt waren:
- Empfang und Einchecken erfolgen sehr freundlich, sehr schnell und unkompliziert,
- die Zimmer sind in einem ausgezeichneten Zustand und werden von den Zimmermädchen flott, ordentlich und unauffällig (bei uns meist während des Frühstücks – das ist super! ) in Ordnung gehalten,
- die Heizung funktioniert entsprechend der im Okt./Nov. 2017 sehr herbstlichen Aussentemperaturen ordnungsgemäß – die Zimmer waren immer angenehm temperiert (der oben genannte zeitweise Ausfall der Wärmeversorgung aufgrund der Sturmschäden lag selbstverständlich nicht im Einflußbereich des Hotels),
- der TV-Empfang ist inzwischen stabil und ohne Probleme,
(Das Empfangskonzept ist zugegebenermaßen ein wenig ungewohnt – die Versorgung erfolgt offensichtlich über einen lokalen Kabel-TV-Anbieter wie Kabelová televize Mariánské Lázně s.r.o., doch entgegen des sonst üblichen Standards werden die Programme im Kabel hier in DVB-T (!) verteilt und nicht in DVB-C. Deshalb auch meine damalige Verwunderung/Irritation, woher denn die DVB-T-Sender aus Österreich und Russland empfangen werden…) - das Frühstücksangebot im SwissHouse gab noch nie Anlass zur Kritik und ist auch aktuell hervorragend und überdurchschnittlich im Vergleich zu anderen uns bekannten Hotels in Mariánské Lázně/Marienbad zu bewerten,
- die Moderne Tschechische Küche, die dank des neuen Küchenteams im SwissHouse Einzug gehalten hat, gefällt uns ausgezeichnet – ebenso die Wahlmöglichkeit der Hauptgänge für den nächsten Abend (wie bereits im Reisebericht vom Juni 2017 beschrieben).
Die Auswahl und Zusammenstellung der Speisen zum Abendessen ist abwechslungsreich, die Zubereitung und Präsentation erfolgt sehr professionell, sorgfältig und liebevoll. Man spürt deutlich, dass das Team in der Küche Spass an der Arbeit hat.
(Und wenn man wirklich einmal nicht das komplett Passende auf der Auswahlkarte finden sollte, gibt es immer die Möglichkeit, die eine oder andere Zutat/Beilage zu tauschen – das ist wirklich super. )
Die Küche im SwissHouse hat sich inzwischen als ein echtes Highlight in der Marienbader Hotelgastronomie etabliert.
Nicht zuletzt: der Service, den Oberkellner Martin und seine Kolleginnen + Kollegen bieten, wie sie sich freundlich und überaus aufmerksam um die Gäste kümmern, ist ebenfalls unübertroffen.
Und: ja, moderne Küche heißt hierzulande nicht, dass man zwanghaft alle Gerichte unbedingt – passend oder nicht: egal ! – mediterran mit Rucola, Balsamico-Essig und Unmengen Knoblauch „aufmotzen“ muss, wie das in Deutschland leider oft der Fall ist. 🙁
Die tschechische Küche ist historisch bedingt eng mit der österreichischen, aber auch mit der süddeutschen und sächsischen Küche verwandt.
Traditionell besteht ein komplettes Mittag- oder Abendessen aus
- Vorspeise (meist Suppe – klar oder gebunden, inzwischen aber auch Salat),
- Hauptgericht und
- Nachspeise
Und so wird das in Tschechien auch heute noch in jeder Gaststätte angeboten, egal ob „Preisklasse 1“ (Komplettpreis für das Menü < 100 Kč) oder „Preisklasse S+++“ (Menüpreis dann im oberen dreistelligen Bereich bzw. deutlich jenseits von 1.000 Kč…) .
(Die „Preisklassen“ habe ich in Anlehnung an früher in der DDR existierende Einstufungen der Gaststätten gewählt – viele meiner Landsleute können das sicher auch heute noch entsprechend einordnen und wissen, was gemeint ist.
In Tschechien ist „Preisklasse 1“ also z.B. unter der Bezeichnung „Buffet“ oder „Hospudka“ zu finden – ersteres bezeichnet eine Selbstbedienungsgaststätte, letzeres eher eine „Kneipe“ – wobei man die echten Buffets inzwischen immer seltener findet und „Hospudka“ mittlerweile durchaus ein Inbegriff für eine urige Traditionsgaststätte ist, die man mit dem Begriff „Kneipe“ wohl eher abwerten würde. Es ist schwierig… 🙂 )
Die Moderne Tschechische Küche führt diese Tradition fort, variiert aber in der Zutatenliste, probiert interessante neue Kombinationen aus und setzt insgesamt bevorzugt auf leichtere/bekömmliche Zubereitung.
Hier einmal beispielhaft ein dreigängiges Abendmenü im SwissHouse:
Vorspeise: Kräftige Rinderbrühe mit Fleischwürfeln, Wurzelgemüse und Frittaten (vgl. oben: Österreichische Küche, in Deutschland oft als Pfannkuchenstreifen bezeichnet, in Süddeutschland als Flädle bekannt)
Hauptgericht: Hähnchensteaks mit Pilzrahmsauce und Reis
Nachspeise: Kirschsorbet mit frischem Obstsalat
- für uns nach wie vor einer der wichtigsten Gründe, unseren jährlichen Kur-Urlaub im SwissHouse zu verbringen, sind die Kuranwendungen unter bewährter Regie von Kristýnka und Mila. Die Qualität und Ausführung der Prozeduren, die zeitliche Abstimmung, der pünktliche reibungslose Ablauf wie das sprichwörtliche „Schweizer Uhrwerk“ 😉 sind wirklich super und unübertroffen.
Unser 2017er Kururlaub verlief komplett zufriedenstellend, und für das nächste Jahr haben wir wieder einen zweiwöchigen Kur-Urlaub im SwissHouse im Oktober/November vorgebucht.
Wir freuen uns jetzt schon, alle wiederzutreffen – besonders auch den lieben Hauskater Swissik (der eigentliche Chef des Hauses, wie man munkelt… 🙂 )

Zurück zum Reisebericht:
Nachdem das Sturmtief sich Richtung Süden verabschiedet hatte, wurde es zwar nicht wesentlich wärmer – die Temperaturen blieben im unteren einstelligen Bereich – aber das Wetter war nun deutlich freundlicher und vor allem: trocken!
Zu dem oben zu sehenden Gebäude – dem Hotel Belvedere – gibt es ggf. in Kürze noch eine sehr interessante ausführlichere Geschichte zu berichten. 🙂
Nach den Behandlungen unternahmen wir täglich Spaziergänge an der frischen Luft, trafen liebe Freunde und genossen die Freizeit. Hier ein paar Bilder vom Ausflug zum Lunapark und von weiteren Spaziergängen in unserem Lieblingskurort:
Ein Ausflug nach Selb stand ebenfalls auf unserem Programm: schon oft hatten wir die Hinweisschilder zum Porzellanmuseum gesehen, aber diesmal besuchten wir den Selber Ausstellungsteil (die Ausstellung in Hohenberg haben wir uns für später aufgehoben).
Sehr interessant, und nicht nur für Leute, die aus der Keramikbranche kommen: http://www.porzellanikon.org/
Am 31.10.2017 endete offiziell die 2017er Kursaison. Zu diesem Anlass wurde am Abend um 20:00 Uhr das komplette Musikprogramm der „Singenden Fontäne“ aufgeführt.
Auch diesmal waren wir zusammen mit einigen hundert weiteren Besuchern an der Kolonade, um diesem beeindruckenden Ereignis beizuwohnen. Hier ein kleiner Livemitschnitt.