Wie in unserem Reisebericht vom November 2016 angedeutet, planten wir für Frühjahr/Sommer 2017 einen Wochenendaufenthalt im SwissHouse, um uns selbst vor Ort ein Bild über die aktuelle Situation nach dem Eigentümerwechsel zu machen. Ein „Test-Wochenende“ sozusagen. 😉
Anfang Juni 2017 war es dann soweit: am Freitag vor Pfingsten starteten wir um 12:00 Uhr zu Hause in Hermsdorf und waren kurz vor zwei Uhr nachmittags in Mariánské Lázně.
Die Eincheck-Prozedur war ungewohnt förmlich, zumindest fanden wir sie diesmal etwas umständlich und langwierig.
Wir sind ja nun das siebte Mal in Folge zu Gast im SwissHouse, und weder Name, Wohnort, Geburtsdatum oder unsere Ausweisnummer haben sich seit 2011 geändert… Aber trotzdem mussten wir unsere Ausweise abgeben, dann folgte eine knapp zwanzigminütige Pause, bis die Hotelmanagerin mit allen Unterlagen wieder zu uns kam und uns dann – quasi „offiziell“ – eincheckte. Wir konnten die Wartezeit allerdings bei einer selbstgemachten Limonade überbrücken – sehr empfehlenswert!
Die üblichen Informationen zu Kosten des Aufenthaltes, Nebenkosten (Kurtaxe) und Stornobedingungen, zu Haftung bei Schäden und vorzeitigem Abbruch des Aufenthaltes wurden uns mitgeteilt. OK, das ist sicherlich alles professionell, das war für uns aber eher lästiges Beiwerk. Kann weg! 🙂
Unser Zimmer im SwissHouse war diesmal das App. No. 4, ein Studio mit großem kombinierten Wohn-Schlaf-Bereich einschliesslich integrierter Küchenzeile. Die Einrichtung war in Ordnung, alles war in einem guten und sauberen Zustand.
(Über die Platzierung des Kühlschrankes innerhalb eines Schrankelements der Küche sollte ggf. noch einmal nachgedacht werden – die Arbeitsplatte und der Schrank erwärmen sich doch ziemlich heftig.)
Das Studio hat in den vergangenen Monaten eine Teilrenovierung erfahren, es wurden (im ganzen Haus) neue hochwertige Matratzen angeschafft – das ist ein echter Fortschritt!
Wie im November 2016 angekündigt, fanden im letzten halben Jahr im SwissHouse weitere Renovierungsarbeiten statt. So erhielt der Frühstücksraum/das Restaurant ein neues Gesicht, und auch im Foyer sieht man einige Neuerungen.
Gegenüber früher mag das durchaus ungewohnt erscheinen, aber es ist Teil des neuen Konzeptes für das SwissHouse, und uns persönlich gefällt die neue Einrichtung.
Obwohl natürlich am Raum selbst nichts verändert wurde, wirkt besonders das Restaurant durch mehr Licht und helle Farben irgendwie größer und weiträumiger.
Weiterhin fallen neues modernes Geschirr und neue Gläser auf: chic und elegant. Sehr schön! (Leider blieben bei dieser Aktion auch die 0,5l-Pilsner-Urquell-Bierseidel auf der Strecke… 😮 )
Auch das gastronomische Angebot wurde einer Neuorientierung unterzogen. Wie wir hörten, soll der Koch bisher im Restaurant „DOMA“ tätig gewesen sein und bringt von dort die moderne tschechische Küche mit.
(Und die neue Einrichtung des SwissHouse-Restaurants erinnert auch ein wenig an das DOMA, nicht wahr?)
Neu ist im SwissHouse ebenfalls, dass das Dreigang-Abendmenü jetzt eine Wahlmöglichkeit zwischen zwei verschiedenen Hauptgerichten beinhaltet: in der Regel ein Fleisch-/Fischgericht und ein vegetarisches. Ausserdem wird nunmehr der Essenswunsch für den nächsten Abend durch den Kellner/die Kellnerin persönlich bereits am Vortag abgefragt. Das fanden wir sehr gut.
Am zweiten Abend hatten wir ein „Romatisches Dinner“, welches in unserem gebuchten Arrangement enthalten war. Wir hatten uns für einen Tisch im Pavillon entschieden, da am späten Nachmittag doch ein paar dunkle Wolken unterwegs waren und wir wenig Lust hatten, ggf. mitten im Abendessen fluchtartig wegen plötzlich einsetzendem Regen unseren Platz räumen zu müssen.
(Am Vorabend hatten wir noch lange draußen gesessen, wunderbar! Kann man zu unserer üblichen Reisezeit im Oktober/November ja eher selten nutzen… 🙂 )
Als Vorspeise hatten wir ein Ragoût fin von der Ente, zur Hauptspeise gab es für Angela gebratene Spätzle mit Möhren, Schalotten und Schafskäse, für mich Lachsfilet auf Kartoffelstampf mit Kräuter-Sahne-Sauce. Und zur Nachspeise krönte Vanilleeis mit heißen Himbeeren und Sahnehäubchen das Arrangement.
Dieses Abendessen war wirklich ein echtes Highlight des Wochenendes!
An die z.T. neuartigen Speisekombinationen muss man sich natürlich erst einmal gewöhnen, und möglicherweise wird es auch Tage geben, wo man nicht so das Passende für beide finden kann. Aber dann besteht sicher die Möglichkeit, vielleicht auch noch etwas anderes bekommen (war bisher kein Problem, z.B. am Freitag mit dem traditionellen Fischgericht), oder man weicht kurzfristig auf Abendessen außer Haus aus…
Das Frühstücksbuffet war wiederum über alle Zweifel erhaben – hier gab es für uns im SwissHouse noch nie Anlass für Kritik, auch wenn man in manchen Reiseberichten abweichende Meinungen liest.
Hmm, naja… Bei den Leuten wäre ich dann aber gern mal zu Hause zum Frühstück zu Gast, um zu sehen, was dort so zur Auswahl steht. 😀
Das Buffet ist jetzt an der Stirnseite des Frühstücksraumes angeordnet. Auf der linken Seite gibt es Brötchen, Brot, Toast, Kuchen und Gebäck. Auf der rechten Seite findet man Kaffee und verschiedene Säfte, Käse, Wurst, Eier, Obst, Gemüse, Joghurt, Quark, Marmelade und andere Brotaufstriche sowie viele verschiedene Sorten Müsli.
Ganz rechts befindet sich ein Warmhaltebehälter, wo Spiegeleier, heiße Würstchen, Grillgemüse u.ä. bereitgehalten werden.
Da ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei, alles ist frisch und sehr schmackhaft, und diese Auswahl wird selbst in großen (und höherpreisigen) Hotels in Mariánské Lázně nicht erreicht – und wir kennen durchaus eine Menge Hotels von unseren Aufenthalten in ML seit 1999…
Sehr wichtig war für uns zu erfahren, dass man im Balneo-Bereich auch weiterhin auf die beiden hervorragenden Physiotherapeutinnen Kristýnka und Mila setzt. Das ist schon immer einer der Pluspunkte, der für einen Kur-Urlaub im SwissHouse spricht.
Wir hatten zwar bei unserem Wochenend-Arrangement nur jeweils zwei Anwendungen (Angela: klassische Teilmassage und anschliessend Fuss-Reflexzonenmassage, Torsten: klassische Teilmassage und CO2-Bad), aber die Betreuung durch Kristýnka und Mila war wieder einmalig gut.
Die Hotelunterkunft war – wie bereits oben beschrieben – soweit in Ordnung, aber es gab leider wieder ein Problem mit dem Fernsehempfang.
Nachdem im November 2016 ein Wackelkontakt im App. No. 2 nervte (der auch im April 2017 noch nicht beseitigt war – siehe Bericht im November), fanden wir dieses Mal folgende Situation vor: der in unserem Zimmer neben dem Fernsehgerät vorhandene und betriebsbereit installierte SAT-Empfänger
lieferte leider keinerlei brauchbares Signal:
Lediglich über DVB-T gab es einige Programme direkt über das Fernsehgerät zu empfangen: ein paar (ca. 10) deutsche Programme (ortsübliche öffentlich-rechtliche Auswahl für den süddeutschen Raum) und eine ganze Reihe von tschechischen Fernsehsendern (öffentlich-rechtlich und privat) – insgesamt ca. 20 TV- und 15 Radiosender.
Die ausliegende laminierte Programmliste war zwar offensichtlich neu erstellt, hatte aber weder mit den empfangbaren Programmen in unserem Zimmer noch mit der Reihenfolge der gespeicherten Sender in unserem Fernsehgerät irgendetwas gemeinsam:
Die Nachfrage ergab: der Empfang wird nach Aussage der Hotelmanagerin Frau Hadačová nicht mehr über Satellit realisiert, sondern über Antenne.
(Auf der Hotelwebseite http://www.swisshouse.cz wird allerdings im Widerspruch dazu mit „SAT-Antenne“ geworben. Hmm. Was ist denn nun korrekt?)
Leider konnten uns weder Frau Hadačová noch der Kellner Martin (der wohl inzwischen auch für solche Dinge zuständig ist) bei der Problemlösung so richtig weiterhelfen. Der SAT-Receiver hatte kein Empfangssignal, und die Programme über Antennenempfang stellten nur einen kleinen Teil dessen dar, was auf der Programmliste aufgeführt war…
Es blieb also bei den wenigen deutschen Programmen, im wesentlichen also ARD/ZDF/ein paar Dritte Programme sowie die Spartensender von ARD und ZDF.
Hmmm… bisher lief der Empfang über Satellit einwandfrei – von den technischen Defekten wie oben beschreiben mal abgesehen. Deshalb verstehen wir den Rückschritt zu DVB-T ehrlich gesagt nicht und hoffen, da ist noch nicht das letzte Wort gesprochen.
Allerdings gaben uns die auf der Programmliste aufgeführten, aber bei unserem Gerät nicht vorhandenen Privat-Sender dann aber doch irgendwie zu denken… Also haben wir dann am nächsten Tag ganz mutig mal den Programm-Suchlauf gestartet (obwohl ich mich sonst nicht an Hotel-Geräten vergreife – und in der Regel sind diese Menüs sowieso durch einen speziellen Hotel-Modus nicht zugänglich), doch siehe da: es fanden sich plötzlich eine ganze Reihe weitere Programme in unserer Liste, nun auch RTL/RTL2/Super-RTL/VOX/Eurosport usw.
Von welchem Senderstandort aus die österreichischen Versionen der RTL-Sender empfangen werden, ist mir allerdings bisher noch unklar, denn die Entfernung zu den nächsten österreichischen DVB-T-Sendemasten in Linz (Lichtenberg) oder Salzburg (Gaisberg) beträgt jeweils deutlich über 200 km, und das funktioniert nach meiner Erfahrung nur mit sehr hohem Aufwand (siehe Foto unten, eine große Vierergruppe von UHF-Yagi-Antennen) einigermaßen stabil.
(Quelle: https://www.mysnip.de/Radioforen/forum-archiv)
Am SwissHouse sind auch nur die ortsüblichen logarythmisch-periodischen DVB-T-Antennen installiert, und die zeigen meiner Meinung nach auf die Senderstandorte Mariánské Lázně – Hotel Monty und Mariánské Lázně-Dylen und empfangen weiter westlich („dahinterliegend“) den Sender Ochsenkopf.
Und: wo kommen die russischen Programme her? Sehr seltsam, in keinem der tschechischen DVB-T-Ensembles sind irgendwelche ausländische Programme enthalten. Und wenn RTL/RTL2/Super-RTL/VOX/Eurosport Austria empfangbar sind – warum dann nicht auch ORF1/ORF2/….
Sehr seltsam. 🙁 Das muss ich wohl nochmal untersuchen. 🙂
Fazit des „Testwochenendes“:
PROs:
- das neue Konzept des SwissHouse ist jetzt erkennbar und gefällt uns
- sehr positiv: die neuen Betten
- ebenso gut finden wir die Umgestaltung des Restaurants, die Veränderungen im Restaurant mit Moderner Tschechischer Küche lassen wir positiv-gespannt an uns herankommen 😉
- das Frühstücksangebot ist unverändert sehr gut
- die Kuranwendungen unter bewährter Regie von Kristýna und Mila sind in Qualität und Ausführung (zeitliche Abstimmung, pünktlicher reibungsloser Ablauf) wie immer professionell und einmalig gut
- das Team des SwissHouses an der Rezeption und im Restaurant begegnet den Gästen nun wieder mit gewohnt freundlicher Ausstrahlung
- die im November aufgetreten Probleme bezüglich Zimmerreinigung und Nachlässigkeit beim abendlichen Schliessen des Einfahrtstores sind aktuell kein Thema mehr (soweit wir das bei einem Aufenthalt von zwei Nächten beurteilen konnten)
CONs:
- Fernsehempfang ist gegenüber früher in der Programmvielfalt deutlich eingeschränkt, der Verzicht auf SAT-Empfang (obwohl auf der Hotelwebseite weiterhin damit geworben wird) ist ein Rückschritt und sollte nochmals überdacht werden
- das Einchecken erscheint zu kompliziert/zu umständlich und könnte für Stammgäste, die wiederholt zu Gast im Hotel sind, deutlich vereinfacht werden.
Neutral:
- Ob sich das zeitliche Regime der Heizungssteuerung wieder normalisiert hat, werden wir dann wohl erst im Herbst feststellen können, denn bei unserem Aufenthalt im Juni 2017 waren die Temperaturen der Jahreszeit entsprechend natürlich sommerlich:
Wir werden also unsere ursprüngliche Buchung aufrechterhalten und freuen uns schon jetzt auf unseren zweiwöchigen Kur-Urlaub im Oktober/November 2017. Mal schauen, welche weiteren (positiven) Veränderungen sich in der Zwischenzeit noch ergeben haben – auf jeden Fall hoffen wir, das ganze SwissHouse-Team nebst Hauskater Swissik (er gehört also wirklich zum Haus!!!) gesund und munter wiederzusehen…