Oktober/November 2022: Zwei Wochen Kuraufenthalt im SwissHouse Mariánské Lázně


Wie in jedem Jahr, so reisten wir auch im Herbst 2022 zu einem 2wöchigen Kuraufenthalt nach Mariánské Lázně/Marienbad.

„Man hangelt sich so von Urlaub zu Urlaub…“ hatte ich vor kurzem eher scherzhaft auf einer Social-Media-Plattform geäußert, aber in jedem Scherz  steckt oft mehr als ein Fünkchen Wahrheit. 😉

Fakt ist:  in Mariánské Lázně finden wir die für uns genau passende Mischung der notwendigen physischen und psychischen Erholungskomponenten, damit wir die zunehmenden Belastungen, die das sogenannte „normale Leben“ für uns hierzulande in Deutschland aktuell bereithält, auch weiterhin einigermaßen schadlos ertragen können.

Am Samstag 29.10.2022 starteten wir gegen Mittag in Richtung Böhmen. Die Wettervorhersage versprach für die kommenden Tage noch einmal spätsommerliche Temperaturen jenseits der 20°C-Marke, doch natürlich war uns klar, dass das nicht bis Mitte November so andauern wird. Wir hatten deshalb neben T-Shirts für die ersten Tage auch dicke Pullover, Schals und wetterfeste Kleidung im Gepäck – schliesslich liegt Marienbad auf rd. 640 m über NN, und regelmäßig gab es während unserer Kuraufenthalte Anfang November auch immer mal einen kurzen Wintereinbruch mit Schneefällen und Nachttemperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt.

Davon waren wir allerdings Ende Oktober 2022 noch weit entfernt… wir nutzten die Sonnentage deshalb maximal aus, zumal wir am Anreisewochenende noch keine Kurprozeduren im Plan hatten – diese starteten dann am Montag um 10:00 Uhr mit Sprudelbad und anschliessender Klassischer Massage.

Am Dienstag waren wir – nach den Kur-Prozeduren und bei nicht ganz so sonnigem Wetter – im Prälaten-Park unterwegs und besuchten anschließend die Antonius-Quelle:


Am Mittwoch – nach Sprudelbad und Klassischer Massage – fuhren wir in die nähere Umgebung und waren im Egerland (Chebsko) unterwegs.

Zunächst zum Panský vrch (Herrenberg) in der Nähe von Drmoul, wo es einen Aussichtsturm gibt, der einen schönen Ausblick über die Marienbader Gegend bietet.


Leider war zum Zeitpunkt unseres Besuches gerade eine dichte Wolkenkette mit leichtem Nieselregen unterwegs, so dass sich der Aufstieg bis ganz hinauf nicht lohnte – andermal vielleicht ein zweiter Anlauf…

Unglücklicherweise gibt es auch hierzulande Leute, die den unbändigen Drang haben, alle möglichen Dinge in der Öffentlichkeit zu „verschönern“ – ich nenne es beschmieren 🙁


So war es uns leider nicht möglich, die anderen Sehenswürdigkeiten rund um den Turm wie z.B. den Sauerbrunnen Panská kyselka  auf der Karte auszumachen. Schade.

Wir fuhren weiter in Richtung Nordwesten, zum Naturreservat Soos, wo wir – ich habe mein Fotoarchiv durchsucht – das letzte Mal vor 16 Jahren zu Besuch waren.

Soos gehört zu den bedeutendsten Naturschutzgebieten in Tschechien.  Auf einer Fläche von 221 ha kann man  hier ein weitläufiges Torfbecken und Mineralmoor bewundern. Typisch sind die brodelnden Moorvulkane, die sogenannten Mofetten.


Am Donnerstag – nach drei Behandlungen und einer anschliessenden kurzen, aber notwendigen  Ruhepause – machten wir uns wieder auf den Weg, diesmal auf eine große Wanderrunde: von unserem Hotel SwissHouse über die Anglická, dann am Nové Lázně vorbei Richtung Ski-Areal, und neben dem Hotel Esplanade hinauf in die sogenannte Kleine Schweiz.

Wir sind „wie die Gemsen“ hinauf zum „Kamzík“ (=Gemse) 😉 geklettert und haben die Aussicht auf Mariánské Lázně genossen.
Weitere herrliche Aussichtspunkte gab es an der Mescéry-Höhe und dem Clementso-Sitz.

Durch den Geopark gingen wir hinunter zur Chopinova, machten aber vorher noch einen Abstecher zur Laska-Kapelle.

Zurück im Kurpark (die Singende Fontäne ist nun in der Winterpause), machten wir erstmal Rast bei Glühwein (Svařák) und Gebäck (Trdelnik), um dann langsam die Hauptstrasse hinunter zu bummeln in Richtung SwissHouse.

11.500 Schritte / 8,5 km Wegstrecke (die absolvierten Höhenmeter wertet die Smartphone-App leider nicht aus) – da kann man sich das Dreigänge-Menü am Abend bedenkenlos schmecken lassen! 😉

Hier die Bildimpressionen der Wanderung:


Zur Halbzeit unseres Kuraufenthaltes, am Wochenende 05./06.11.2022, hatten wir weitere Ausflüge geplant, wobei dieses Mal speziell weitere historisch bedeutsame Kurorte auf unserem Programm standen.

Hier unsere Reiseroute am 05.11.2022:


Wir besuchten das sächsische Vogtland, und unser Weg führte uns zuerst in das Sächsische Staatsbad Bad Elster, welches bereits vor fast 700 Jahren (1324!) urkundlich erwähnt wurde.
Die ersten wissenschaftlichen Untersuchungen der hiesigen Quellen fanden 1669 statt, und auch hier kreuzen sich wiederum unsere Wege 😉 😉 mit denen von Johann Wolfgang von Goethe, der den „Säuerling“ (später Moritzquelle) 1795 in seinem Epos »Hermann und Dorothea« erwähnte.

Bad Elster präsentiert sich heute als ein belebter Kurort mit einer eindrucksvollen Architektur (speziell Neorenaissance/Neoklassizismus), einer modernen SPA-Infrastruktur und einem für heutige Zeiten sehr bemerkenswerten kulturellem Angebot. TOP!

Und nicht zuletzt bietet Bad Elster mit einer Reihe von kleinen, aber feinen Läden,  Cafés und Gaststätten jenes I-Tüpfelchen, welches einen Kuraufenthalt hier zu einem richtig runden und tollem Erlebnis werden lassen können. Das hat uns sehr gut gefallen.

So begeistert, wie wir von Bad Elster waren, so sehr enttäuschte uns Bad Brambach – die kleinere „Schwesterstadt“, die zusammen mit Bad Elster  die „Sächsischen Staatsbäder“ bildet.

Bei Wikipedia steht es  positiv formuliert: „Seit der politischen Wende 1989/90 hat Bad Brambach seine Weiterentwicklung zu einem ländlichen Heilbad vorangetrieben.“

Hmm… In der Realität heisst das leider aktuell (Nov 2022): abseits der Kurkliniken rund um die Wettinquelle, die immerhin stärkste heute zu Trinkkuren genutzte Radonquelle der Welt (!), gibt es eigentlich nichts Nennenswertes.
Bad Brambach machte für uns leider einen verlassenenen, aufgegebenen Eindruck.
Viele Einzelhandelsgeschäfte aus den 90iger Jahren sind heute geschlossen, von den Gaststätten scheint nur noch das Eiscafe Grenzland übrig geblieben zu sein.

Bezeichnend für die Situation: direkt an der Durchgangsstraße findet man die HO-Gaststätte FREUNDSCHAFT, die seit Mitte der 90iger Jahre verlassen ist und seitdem leider das Ortsbild für Besucher wie uns prägt.
Bilder davon findet man z.B. hier:
https://www.urbex.nl/ho-gaststatte-freundschaft/

Der Gasthof Stadt Leipzig weiter südlich macht zwar einen äußerlich gepflegten Eindruck, scheint aber aktuell (zum Zeitpunkt unseres Besuches) nicht mehr als Gaststätte betrieben zu werden.

Traurig. 🙁

Wir besuchten weiterhin den Wirtsberg in Landwüst, der bei entsprechenden Witterungsverhältnissen einen tollen Ausblick auf das Obere Vogtland, das Egerland und das westliche Erzgebirge bietet.

Leider war uns Petrus nicht wohlgesonnen, so dass wir nach dem Aufstieg auf den Wirtsberg nur ein paar Fotos aufnehmen konnten, bevor das nächste Regengebiet heranrauschte.

Auf dem „Nachhauseweg“ nach Mariánské Lázně machten wir noch  Zwischenstation in Františkovy Lázně/Franzensbad.

Aufgrund der Jahreszeit und der Wetterlage war es dort allerdings auch ziemlich ruhig.


Am Sonntag 06.11.2022 hatten wir einen Ausflug nach Karlovy Vary/Karlsbad geplant.
Unsere Reiseroute für diesen Tag:


Gegen 11:00 Uhr trafen wir in Karlovy Vary ein.

Die Parkplatzsuche gestaltete sich zunächst etwas kompliziert: unser bisher genutzter „Stammplatz“ am Grandhotel PUPP (kostenpflichtig, aber exzellent bewacht) war durch eine Baustelle am Lázně I (Kaiserbad)


zwar schwer zugänglich, doch trotzdem bereits um diese Tageszeit komplett überlastet, so dass wir nach einer Ausweichlösung suchen mussten, die wir aber glücklicherweise ein paar Meter stadtauswärts bei der Villa Basileia am Teplá-Ufer fanden. TOP!

Nun stand unserem ausführlichen Spaziergang durch Karlovy Vary nichts mehr im Wege.

Beeindruckend wie immer: trotz herbstlicher Witterung allerhand Besucher unterwegs, dabei das gewohnte Sprachgewirr aus Tschechisch, Russisch, Deutsch, Japanisch,…

JAJA, die Besucher aus Rußland sind dort nach wie vor traditionell in großer Zahl vertreten. 😮
Die Auslagen der Geschäfte werden – wie seit Jahrzehnten gewohnt – in Tschechisch, Russisch und Deutsch präsentiert, und der Anteil der Kurgäste aus Rußland bewegt sich – nach unserem Eindruck – nach wie vor in der bekannten Größenordnung von >50%.

An den Wechselstuben wird der Russische Rubel wie gewohnt unter USD, EUR und GBP (und über dem Schweizer Franken CHF) als normal akzeptierte Standardwährung geführt:


(Nebenbei:  der Umtausch der Ukrainischen Hrywnja UAH – sonst eine weitere  Währung in der o.g. Liste – war zum  Zeitpunkt unseres Besuches an allen Wechselstuben ausgesetzt.)

Die Beziehungen der Tschechen zu den Russen sind traditionell (besonders seit 1968)  immer ein wenig „angespannt“, wie wir seit Jahren aus diversen persönlichen Gesprächen mit tschechischen Bürgern erfahren konnten, aber guten Geschäften gegenüber ist man auch in Tschechien natürlich immer sehr aufgeschlossen.

Über die deutsche Politik dagegen wundert man sich in Tschechien nicht erst seit diesem Jahr, sondern mindestens seit 2015.
Aber wie wir uns sehenden Auges durch die Sanktionen gegenüber Rußland seit Anfang 2022 tagtäglich selbst „ins Knie schießen“ und unsere einstmals florierende Wirtschaft aus Ideologie-/“Haltungs“-Gründen gegen die Wand fahren – darüber schüttelt man hierzulande quer durch alle Bevölkerungsschichten nur noch verständnislos den Kopf und verflucht die deutschen Politiker darüber hinaus inzwischen zunehmend, da die verheerende deutsche Energiepolitik natürlich auch immense Auswirkungen auf die Energiepreise in Tschechien hat.

Zurück zur Situation in Karlovy Vary: das Kurbad ist nach überstandenen COVID19-bedingten Lockdowns offensichtlich wieder auf gutem Wege.

Stillgelegte Hotels haben wir in Karlovy Vary nicht gesehen, dafür aber an etlichen Hotels Suchanzeigen für Servicepersonal!

Solche Fernsehbeiträge wie vor einigen Monaten im MDR mit reißerischen Titeln wie „Karlovy Vary in Not“ sind – nach unseren persönlichen Erfahrungen vor Ort – daher wohl eher als Zweckpropaganda / Wunschdenken der ÖRR-Redakteure einzuordnen. Die vielen russischen Gäste, die uns begegnet sind, werden ja wohl kaum Wochenendurlauber gewesen sein, nicht wahr? 😉


(Und auch hier ein „Nebenbei“ als Ergänzung:

Im Stadtbild von Karlovy Vary sahen wir nahezu genauso viele Fahrzeuge mit ukrainischem wie mit russischem Kennzeichen.

Fast ausnahmslos handelte es sich bei diesen Autos um SUVs und Limousinenfahrzeuge der oberen Mittelklasse, oft aus japanischer Produktion – Toyota/Subaru/Mitsubishi/Mazda/Lexus…, aber auch aktuelle Modelle deutscher Produktion wie BMW X5 / Audi Q5/Q7 / Mercedes M-Klasse – selbst PORSCHE Cayenne sind nicht selten.

Doch das ist in der Ukraine offensichtlich normaler Standard.

Denn: auch die zahlreichen Fahrzeuge mit ukrainischem Kennzeichen, die wir sowohl in Marienbad an den derzeit als „Flüchtlingsunterkunft“ genutzten Hotels Vltava, Villa Regent, San Remo usw.  sowie zu Hause in Deutschland in der unmittelbaren Nachbarschaft im Wohngebiet täglich sehen/gesehen haben, sind in diesen Kategorien angesiedelt.

DACIA Logan oder SKODA Fabia/Rapid/Octavia?  Fehlanzeige.

Kleine Auswahl:

Hmmm… )


Hier einige Impressionen aus Karlovy Vary vom 06.11.2022:

 


Auf dem Weg von Karlovy Vary zurück nach Mariánské Lázně machten wir in Loket Zwischenstation.  Unser letzter Besuch hier liegt auch schon einige Zeit zurück, und inzwischen hat sich hier etliches sehr positiv weiterentwickelt.

Den Rundgang durch die historische Altstadt und den Besuch auf der Burg haben wir im Bild festgehalten. Auch hier fanden wir Zeugnisse von früheren Aufenthalten des Geheimrats Goethe, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts mehrere Male hier zu Gast war:


In den folgenden Tagen unternahmen wir ausgedehnte Spaziergänge in und um Marienbad.

Für den 09.11.2022 war wiederum ein Ausflug geplant (die Strecke ähnelt der vom 06.11. … 😉 ) :


Dieses Mal standen die Svatošské skály (Hans-Heiling-Felsen), ein Naturdenkmal in der Nähe von Loket und Karlovy Vary, auf dem Programm.

Und der Herr Goethe war natürlich auch hier schon unterwegs gewesen… 🙂

 


Durch unsere zahlreichen Besuche in Marienbad in den letzten Jahren haben wir inzwischen natürlich auch einige persönliche Kontakte knüpfen können.

So trafen wir uns in diesem Jahr sogar zweimal mit unserer lieben Freundin Noemi: einmal am Sonntag unmittelbar nach unserer Anreise im Edward-Cafe in der Kolonade und ein zweites Mal gemeinsam mit  ihren Kindern Verunka und Honzík im Eisstadion.

An einem anderen Nachmittag konnten wir einige Zeit mit Pavlína Folprechtová und David Folprecht verbringen.

Herzlichen Dank, liebe Freunde, für die interessanten und angeregten Gespräche und besonders für die schönen Geschenke – wir freuen uns schon sehr auf das nächste Treffen!

Hier eine Zusammenstellung einiger Videoclips aus dem Eisstadion am 10.11.2022:


Wir sind bereits seit 2011 inzwischen treue Stammgäste des SwissHouse.
Ich habe nicht exakt gezählt, wie oft wir dieses Hotel schon besucht haben – aber wenn man alle Kur-Urlaube, Wochenend-Kurzreisen und Damen-Wellnesswochen zusammenrechnet, werden es wohl mindestens 25 Aufenthalte sein.

Es ist beeindruckend, welch tolle Entwicklung das Haus unter dem Betreiber David Folprecht seit 2017 genommen hat. Das damit verbundene neue Konzept finden wir insgesamt sehr stimmig, und es gefällt uns wirklich ausgezeichnet.

Das SwissHouse ist inzwischen eine Perle, ein wirklicher Schatz unter Marienbader Hotels geworden – modern und geschmackvoll eingerichtet, ohne dass dabei die Behaglichkeit und die familiäre Atmosphäre verloren gegangen wären.

Die im Haus verborgenen „Schätze“ 😉 sieht man natürlich von außen nicht, lernt sie aber als Gast des Hauses sehr schnell kennen und lieben.

Es beginnt bereits beim Empfang mit den freundlichen, aufgeschlossenen  Damen an der Rezeption: Jana und Jaroslava begrüßen alle Gäste freundlich und herzlich – so, als wenn liebe Freunde zu Besuch kommen.

Der Hoteldirektor Petr Zich steht ebenfalls nicht nur für uns Stammgäste, sondern für ALLE Besucher des Hotels stets mit einem freundlichen Wort und einem offenen Ohr für alle Wünsche der SwissHouse-Bewohner bereit.

Die nächste „Schatztruhe“ verbirgt sich im Balneo-Bereich: die beiden Pysiotherapeuten Kristýna und Vitali sind wahre Meister ihres Faches, so dass wir nach 2 Wochen Behandlungen entspannt, gelockert und ohne Schmerzen nach Hause fahren konnten.  Kristýna ist seit 15 Jahren im Swisshouse beschäftigt und gehört quasi „zum Inventar“ ;), Vitali – er stammt aus der Ukraine – ist nun auch schon seit 2019/20 dabei.

Über die Zimmer und ihre Einrichtung habe ich bereits in früheren Beiträgen berichtet: modern, hell, geräumig, hochwertig ausgestattet, praktisch, aber dennoch gemütlich eingerichtet.
Bequeme Betten, großes Bad mit Dusche + Wanne, WC und Bidet (in dem von uns bevorzugt bewohnten Zimmer 7), Flur mit Garderobe, Wohnzimmer mit Schreibtisch und mehreren Schränken, ein moderner Smart-TV: alles optimal, um sich hier auch zwei Wochen am Stück wohlzufühlen und dabei gut zu erholen. Super!

Die Zimmerreinigung erfolgt seit einiger Zeit aus verschiedenen Gründen (Ökologie, Personal) inzwischen auf Veranlassung durch den Gast: wenn man eine Zimmerreinigung wünscht, hängt man das entsprechende Schild außen an die Zimmertür. Ein Handtuchwechsel erfolgt dabei, wenn man die Handtücher im Bad auf den Boden gelegt hat, die Bettwäsche wird obligatorisch nach einer Woche gewechselt.
Wir finden das absolut in Ordnung, denn eine tägliche Reinigung des Zimmers plus Handtuchwechsel aller zwei Tage – wie oft schon erlebt – ist doch wirklich unnötig.

Um das Bild der im SwissHouse verborgenen „Schätze“ noch einmal aufzugreifen, verdient natürlich unbedingt die Gastronomie des Hotels eine ausführliche Erwähnung. Zum Frühstück gibt es neben den „Standards“ (Käse, Wurst, Marmelade usw.) häufig wechselnde süße und herzhafte Verführungen: Palatschinken, selbstgebackenen Kuchen, Spiegelei/Rührei, gebratene Würstchen, Grillgemüse, kleine Schälchen mit Frischkäsevariationen, Salat usw.  Unbedingt probieren sollte man das selbstgebackene Brot, welches täglich frisch angeboten wird.
Dieses Angebot steht während der gesamten Frühstückszeit zur Verfügung, der Kellner und oft auch der Hoteldirektor selbst (!) achten sehr aufmerksam darauf, dass immer wieder nachgefüllt wird.

Zum Abendessen werden dann „alle Register gezogen“, und die beiden Spitzenköche Václav und Honza verwöhnen die Gaumen der SwissHouse-Gäste täglich von Neuem mit einem Drei-Gänge-Menu, welches in Marienbad in einem Hotel-Restaurant ohne Übertreibung von einmaliger Qualität ist.

Großer Wert wird auf hochwertige Zutaten aus regionaler Erzeugung gelegt, die Zusammenstellung der Menüs ist der jeweiligen Saison angepaßt – im Sommer z.B. gibt es eher leichtere Speisen, im Herbst spielen dann Wild, Kürbis, Rote Bete eine große Rolle. Dabei wird – soweit möglich – alles selbstgemacht (siehe Frühstück):  selbstgebackenes Brot oder Hörnchen sowie Kuchen und anderes Gebäck – das schmeckt man!

Die Gäste wählen nach dem Abendessen am Vortag bzw. direkt nach dem Einchecken ihr Menü für den Abend aus.  Vor- und Nachspeise sind für alle gleich, beim Hauptgericht entscheidet man sich für eines der drei  verschiedenen Angebote, in der Regel ein Fisch-, ein Fleisch- und ein vegetarisches Gericht.
Wer uns kennt, der weiß, dass wir zugegebenermaßen zuweilen etwas „wählerisch“ sind, aber wir versichern: es ist bei den vielen Abenden im SwissHouse in den letzten Jahren nur ein-zweimal vorgekommen, dass wir uns für keines der drei angebotenen Gerichte entscheiden konnten und auf eine Ausweichvariante umgestiegen sind.

Um das Servieren der Speisen und das sonstige Wohl der Gäste im Restaurant kümmern sich in vorbildlicher Weise die beiden freundlichen und sehr aufmerksamen Oberkellner Tomáš und Michael, die in Spitzenzeiten (z.B. am Wochenende) noch von zwei jungen Leuten unterstützt werden.
Alles läuft perfekt organisiert ab, flotte Bedienung und trotzdem keine Hektik – da fühlt man sich als Gast gut aufgehoben.

Nicht selten hört man aus der Küche bereits am Morgen lustiges Singen, Pfeifen und Lachen, besonders wenn Václav Černý Dienst hat.

Aber auch alle anderen – nicht nur im Küchenteam – sind mit Freude bei ihrer Arbeit, und auch die Tatsache, dass die Mehrzahl der Mitarbeiter im SwissHouse (in Tschechien in der Tourismus-Branche nicht selbstverständlich, da oft nur Saisonverträge…) bereits seit mehreren Jahren dort tätig ist, zeigt, dass das Betriebsklima stimmt und die Mitarbeiter sich harmonisch und in jedem Fall zum Wohle der Gäste ergänzen.

Die beiden Köche des SwissHouse haben sich der Modernen Tschechischen Küche verschrieben, d.h. traditionelle böhmische Gerichte werden modern interpretiert, sehr fein und kreativ auf hochwertigem Geschirr angerichtet und dem Gast serviert.

Wir sind davon sehr begeistert, und die Stimmen der anderen Gäste sowie die diversen Bewertungen in Internet-Portalen zeigen, dass viele erstaunt sind, eine solch hochwertige Küche in einem kleinen Hotel in Marienbad erleben zu können.

Bilder sagen mehr als Worte… deshalb hier beispielhaft zwei Menüs.
Auch in diesem Jahr waren wir am Martinstag (11.11.) in Marienbad, und dieser Tag wird natürlich auch in der Gastronomie mit der nötigen Aufmerksamkeit bedacht. Es gibt in vielen Restaurants spezielle „Martinstag-Menüs“ (Svatomartinské Menu), begleitet von der Präsentation des Svatomartinské víno (der „Beaujolais Nouveau“ aus Tschechien – der erste Wein des aktuellen Jahrganges).

Im SwissHouse sah das diesjährige Martinstag-Menu so aus:

Ein echter Hochgenuß!

Am Abschiedsabend gab es auch noch einmal etwas Besonderes:

– Kürbiscremesuppe mit selbstgebackenem Gebäck,
– Rumpsteak (dry-aged) auf Kartoffelspalten mit Pfeffersauce,
– Crème brûlée

Der Obstler aus der Destillerie Baron Hildprandt in Blatná war leider nur für Angela – ich war ja am nächsten Tag wieder der Kraftfahrer… 😉

Soo… das waren eine Menge Text und viele Bilder… 🙂

Wir hoffen, dass wir mit unserem Reisebericht ein paar hilfreiche Informationen vermitteln und ein wenig von unserer Begeisterung für Westböhmen, Marienbad und das Swisshouse herüber bringen konnten.

Wer weitergehende Tipps benötigt: wir helfen gern mit unseren persönlichen Erfahrungen weiter.

Angela & Torsten Schlegel
November 2022

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